wie alles begann: Meine Abnehmgeschichte

Wie alles Begann:

Wo fange ich am besten an? Und genau mit dieser Frage ging auch meine Reise los.

Ich hatte einen Arzttermin und saß im Wartezimmer, bis mich eine Dame aufrief und mich in das Nebenzimmer bat. „So Frau Gorny, dann wollen wir sie mal wiegen.“ Wiegen? Mich? JETZT? WIE?

Und da stand ich und hatte die eiskalte Realität vor meinen Augen. 99,8kg. Zahlen, die mein Leben die ganze Zeit negativ beeinflussten, aber ab diesem Zeitpunkt auch positiv (da sie so schokierend waren) und am 14.8.13 hat es endlich „klick“ bei mir gemacht. Mein einziger Gedanke war „DU WILLST DA NIE EINE 100 SEHEN.“

Bis dato war Bahn fahren, shoppen, in die Stadt gehen, Sport, Treppen steigen , sogar Schuhe zubinden… eine Qual. Man wurde immer angestarrt und hat blöde Sprüche gedrückt bekommen. „Guck mal die fette da, geh mal Sport machen, wieso geht die zu Mc Donalds?“ und so weiter…

Mein großes Glück

Ich hatte das große Glück, dass ich in der Schule nie gemobbt wurde, weil ich mich selbst auf die Schippe genommen habe, um keine Angriffsfläche zu bieten. Wenn man es den Anderen vorweg nimmt, haben sie keine Chance einen zuerst zu treffen. Vielleicht wurde ich auch nie gemobbt, weil ich trotzdem immer auf mein Äußeres geachtet habe. Viele lassen sich ja hängen. Macht das nicht! Jeder ist auf seine Art wundervoll und einzigartig. Egal ob, dick oder dünn, groß oder klein!

 Der Computer war mein bester Freund

Den ganzen Tag und die ganze Nacht, gab es nichts anderes für mich. Natürlich flüchtete ich mich in meine virtuelle Welt. Dort ging es mir gut. Ich hatte viel zu viel Angst vor dem richtigen Leben. Freunde außer im Internet? Fehlanzeige. Weggehen? Feiern? Hauspartys? Discos? In Bars gehen? Selten. Und wenn ich mich wirklich mal dazu überwunden habe, dann war ich immer die Fette und wurde angestarrt. Natürlich unterhielt man sich mit mir, aber mehr Interesse des Gegenübers? Nein. Typische Sätze wie „du hast ein wunderschönes Gesicht, ABER...du bist nur ein Kumpel für mich.“ Jaja, die Fette mit dem hübschen Gesicht. Ich hab mich an diese Rolle gewöhnt und musste mich damit abfinden. Musste ich nicht, aber ich habe diesen Weg gewählt. Warum auch immer. Ich versuchte immer abzunehmen, aber irgendwie hat das „klick“ in meinem Kopf gefehlt. 

die langsame Wendung

2011 fing sich mein Leben an zu ändern, denn ich lernte die wundervollsten Freunde kennen, die man nur haben kann. Ich ging das erste mal auf eine Hausparty und kannte niemanden, nur meinen Cousin, der mich mitnahm. Ich kann es nicht beschreiben, aber diese Menschen, sind die wundervollsten, die ich je kennenlernen durfte! Nie hatte ich so eine schöne, einzigartige Zeit. Spontane Treffen, einfach nur nebeneinander rumsitzen und quatschen. Filme gucken. Blödsinn machen. Sie waren und sind immer für mich da! Niemand achtete auf mein Gewicht, man nahm mich einfach so, wie ich war. Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar. Eigentlich traurig, dass man dankbar dafür ist, so genommen zu werden wie man ist, aber in der heutigen Gesellschaft ist dies leider so.

Mein wundervoller Freund hat mich dann mit meinem Höchstgewicht kennengelernt und ist bis heute an meiner Seite. Seit fast 3 wunderschönen Jahren. Wir wohnen zusammen und er hat mich in jeder Lebenslage begleitet. Er hat nie an mir gezweifelt. Niemals.

Zurück zu dem Gedanken: „ICH WILL DA NIE EINE 100 AUF DER WAAGE SEHEN!“

 Tu was!

mein erstes Vergleichsbild

Wir, mein Freund und ich, meldeten uns im Fitnessstudio an. Von da an rannte ich jeden Tag wie eine bekloppte zum Sport und zählte Kalorien mit meiner „Lifesum-App“. Ich nahm auf diese Weise auch 10 Kilo ab, aber ich war auf Dauer nicht glücklich. Ich aß weiterhin ungesund, achtete nur auf die Kalorien, die ich am Tag zu mir nahm und trug jedes kleine Detail in diese App ein. Ich glaube, es waren ca. 1300 pro Tag. Es gab für mich nur noch Sport. Jeden Tag. Ohne Pause. Tag ein, Tag aus. Aber ich war nicht glücklich.

Mein erstes Vorher/Nachher Bild entstand, als ich 19 Tage hintereinander jeden Tag beim Sport war. Sollte ich es auf Facebook posten oder nicht? Ach, mach einfach! No risk, no fun. Also postete ich es und das Feedback war unglaublich! Ich war total überwältigt. Mir hatten so viele Leute geschrieben, mein Bild kommentiert. Niemals hätte ich gedacht, dass sich so viele Leute dafür interessieren. Das motivierte mich natürlich.

 Mein letzte Chance

Irgendwann ging es einfach nicht mehr weiter. Abnahme? Fehlanzeige. Die ganze Zeit liebäugelte ich schon mit der Size zero Facebookseite. Ich bewunderte die Mädchen, deren Bilder ich sah, war zugleich aber auch sehr skeptisch. Zu diesem Zeitpunkt hatten mein Freund und ich angefangen, für einen Urlaub zu sparen. Etwas über 600 Euro hatten wir schon zusammen und diese kamen mir sehr gelegen, denn für mich war es beschlossen. DU MUSST SIZE ZERO MACHEN! Also ging das gesparte Urlaubsgeld für Size zero drauf und ich startete mit 88 kg. (die beste Investition meines Lebens) Mein Freund buchte das 10 Wochen Programm. Da begann der Wahnsinn. Großbestellung: Casein, Proteinpulver, Hanteln, Kapseln…usw. Alles war total aufregend und ich konnte den Start gar nicht mehr abwarten!

Ich habe Size zero als meine letzte Chance gesehen und ich denke, diese war es auch. Dieses Programm hat einfach mein komplettes Leben verändert und aus mir das gemacht, was ich heute bin. Size zero basiert auf der „low carb“ Ernährung, die sich in den letzten 4 Wochen zu „no carb“ ändert.

Eine Woche nach Buchung stieg ich direkt in die erste Woche ein, doch leider musste ich nach Woche 4 abbrechen, da mir alle 4 Weißheitszähne gezogen wurden. Bin dann erstmal eine Woche im Krankenhaus gelandet und konnte 5 Tage nichts essen, weil mein ganzer Mund für über 2 Wochen zugeschwollen war und sich alles entzündet hatte. Als ich mich dann wieder erholte, fing ich erneut an. Bis ein paar Tage nach Woche 7, aber ich merkte, dass „no carb“ absolut zu krass für mich war. Natürlich hätte ich vielleicht noch viel bessere Ergebnisse erzielt, aber wie gesagt, war mir einfach zu heftig. Ich habe riesen großen Respekt an alle Mädels, die Size zero 1:1 die 10 Wochen durchziehen! (näheres zum Programm folgt, außerdem werde ich alle Fragen, die ich von Mädels bekommen habe, zusammenstellen und beantworten! ) Ich liebe diesen Fitnesslifestyle. Noch nie, habe ich so viel über mich selbst gelernt. Noch nie habe ich gewusst, zu was ich fähig bin. Noch nie, habe ich meine Grenzen überschritten. Noch nie, bin ich so über mich selbst hinaus gewachsen! Das Gefühl diese Veränderung im Spiegel sehen zu können, unbeschreiblich. Sich gerne im Spiegel anschauen? Es gibt nichts besseres. Ich hatte immer vermieden auf Fotos zu sein, habe jeden Spiegel gemieden. Aber ab jetzt war der Spiegel mein Freund. 

Wie ging es danach weiter?

Es gab fast jeden Morgen meine geliebten Schmelzflocken mit Obst. Zum Mittag Fleisch mit Gemüse und ganz selten Vollkornnudeln, Vollkornreis usw… zwischendurch gab es bei mir Baby Bel light, Proteinshakes, Quark oder Viva Vital Würstchen. Abends nur Fleisch und Gemüse. Ich richtete mich immer grob nach den Ernährungsplänen von Size zero, aber die Trainingspläne hab ich immer bis zur 10ten Woche gemacht. Natürlich habe ich versucht mich beim Gewicht und den Wiederholungen zu steigern, um weitere Ergebnisse zu erzielen. Habe mein Gewicht immer schön dokumentiert, mich gemessen und Bilder gemacht. 

Das allerbeste

Das allerbeste an Size zero ist einfach, dass man ganz einfach Daheim trainieren kann. Man braucht nur eine Matte und Kurzhanteln. Ich liebe es einfach. Man muss sich nicht auf den Hin- und Rückweg zum Sport machen, kann direkt duschen gehen, kann rum laufen wie man will und seinen Proteinshake trinken. Sport kam für mich nur noch Zuhause infrage. Nach circa 3 Monaten bin ich mal wieder ins Fitnessstudio gegangen und wurde von so vielen Leuten angesprochen…wie ich es denn geschafft hätte, mich in der Zeit SO zu verändern. Mein ehemaliger Politik Lehrer war im selben Studio und ich war gerade beschäftigt an der Rudermaschine, bis er mich ansprach: „Wer bist du? Und wo hast du Carina gelassen? KRASS! Was ist denn mit dir passiert?“ Mein Abschluss war schon 2 Jahre her. Das ging runter wie Öl und meine Veränderung war mir bis dahin gar nicht so bewusst.

 

Wer wäre da nicht motiviert?
Dadurch, dass ich meine „Transformation“ auf meiner privaten Facebookseite so öffentlich gemacht habe, wurde ich oft angesprochen, auch , wenn ich in die Stadt ging. Nachrichten wie „Hey, ich habe dich heute in der Stadt, beim Einkaufen, shoppen…gesehen. Respekt!“ Wer wäre da nicht motiviert?

unter Durck gesetzt

Gleichzeitig entstand aber auch ein enormer Druck. Dieser Gedanke : „Du musst immer besser aussehen….was werden die anderen denken, wenn sie dich das nächste Mal sehen? Hoffentlich denkt keiner, dass du zugenommen hast!"

 

der Tiefpunkt

Ich fing das Laufen an, ging wieder regelmäßig ins Studio. Nun 72 kg und immer noch bei der Ernährung von Size zero. Eins kann ich euch versichern, es lief nicht immer gut. Ich hatte auch sehr viele Tiefpunkte. Der Größte? Ein 4 monatiger Stillstand. Ja, 4 Monate. Bei 72 kg. Ich versuchte alles und es sind viele Tränen geflossen und viele Kalorien in meinen Mund gewandert. Schokolade, Döner, Chips, Eis, Pommes, Weingummi. Kaylas Bikini Body Guide (ist auf Englisch und war mir persönlich viel zu umständlich), die 17 Tage Diät, low carb high fat, carb cycling, alles hatte ich ausprobiert. Jeden verdammten Tag stellte ich mich auf die Waage. JEDEN TAG! Die Waage war mein bester Freund, denn da standen nun keine knapp 100 kg mehr und gleichzeitig mein schlimmster Feind. Die Zahl auf der Waage hat meinen ganzen Tag und vor allem meine Laune bestimmt. Ich habe mich selbst so unter Druck gesetzt. Den kompletten Tag war ich nur damit beschäftigt über Essen nachzudenken, weil ich einfach nicht weiter kam. Sogar im Gegenteil ich nahm sogar 5 Kilo wieder zu. Das war das schlimmste für mich.

 immer weiter gekämpft 

Ich habe weiter gekämpft, den Sport durchgezogen, mich immer wieder gefangen mich gesund zu ernähren, nach den unzähligen Fressorgien. Irgendwie habe ich es immer geschafft. Nie aufgegeben. Mein Ziel immer verfolgt und ich verfolge es immer noch. Jetzt bin ich hier wo ich bin… bei 65,4 Kilo. Mein persönliches Ziel wären 54 kg, da ich nur 1,59m groß bin. Einen Zeitpunkt, an dem ich dieses Ziel erreiche, habe ich nicht, da ich mich seit 2 Monaten nicht mehr gewogen habe! Es geht mir so viel besser. Unendlich viel besser. Ich fühle mich seitdem jeden Tag gut. Mädels? Lasst diese verdammte Waage weg. Macht Bilder, Bilder, Bilder! Für mich gibt es keine größere Motivation. Oder etwa doch? Natürlich. Und zwar meine über alles geliebte Size Zero Army! Dort gibt es die tollsten Mädels der Welt! Falls ihr das lest: Ein ganz großer Dank geht an euch, denn ohne euch, würde es diesen Blog gar nicht geben!

Ich habe so viele tolle Mädels kennengelernt, die einen immer unterstüzen.

Demnächst werde ich auch Size zero pro machen und ich warte schon sehnsüchtig drauf.

Klar, ich habe Size zero home nie bis zum Ende durchgezogen, aber das ist mir auch egal, denn ich bin sehr stolz, auf das, was ich bis jetzt geschafft habe. 

Meine Tipps?

Ich habe gelernt, dass es nicht schlimm ist, sein Ziel nicht zu erreichen, sondern, dass es schlimm ist, keins zu haben! Nehmt euch den Druck. Genießt das Leben in vollen Zügen. Schmeißt die Waage weg. Du bist das, was du aus dir machst. Also entscheide dich bitte glücklich zu sein. Auch wenn du 2,3,4 oder auch 5 Kilo wieder zugenommen hast. JA UND? Aber du hast gelebt! Das ist so wichtig. Verbiete dir nicht alles. Das ist das schlimmste. In der Weihnachtszeit war mein Hauptnahrungsmittel auch Schokolade. Nichts ist unmöglich. Du musst nur fest an dich selbst glauben und nicht direkt aufgeben, nur weil es schwer erscheint. Sei begeistert und du wirst begeistern! Nutz das Handtuch nicht, um es in die Ecke zu schmeißen, sondern um dir den Schweiß von der Stirn zu wischen. Klar, da ich mich überwiegend immer nur „low carb“ ernährte, hatte ich höllische Angst überhaupt Obst, Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln zu essen. Mein Gedanke war: „wenn du um 18 Uhr Kartoffeln isst, hast du direkt 10 Kilo wieder drauf.“ Was für ein Schwachsinn. Natürlich ist dem nicht so. Diesen Druck macht man sich immer nur selber und ich bin gegen mein verkorkstes Denken angegangen und habe angefangen wieder viele Kohlenhydrate zu essen. Und siehe da es geht es blendend damit!

Manchmal muss man zwei Schritte zurück gehen um vier wieder nach vorn zu machen.

Wie sieht es momentan bei mir aus?

Wie gesagt, habe ich meine Kohlenhydrate wieder drastisch erhöht, mache zur Zeit mal keinen Sport, ich zähle keine dämlichen Kalorien, trinke keine Shakes, wiege mich nicht und bin auf vegetarisch umgestiegen. Mir geht es blendend, weil ich mir einfach diesen Druck genommen habe! 

Das gleiche rate ich dir auch!!!

Und übrigens, Erfolg ich keine Tür, sondern eine Treppe und vielleicht hat dir mein Text das etwas näher gebracht. 

Hör einfach auf nur zu reden und mach es einfach!

Mein größter Wunsch

Ich möchte Leute inspirieren! Ich möchte, dass sie mich anschauen und mir sagen: "wegen dir habe ich niemals aufgegeben!"

Und jetzt frag DICH, bist du das, was du mal werden wolltest? Wenn nein, wird es allerhöchste Zeit! Hörst du?

An diejenigen, die bis hier hin gelesen haben: Vielen vielen Dank für die Zeit, die ihr euch für mich genommen habt!